1. Wie gestaltet sich der Workshop?

• Ein kurzes Spiel zu Beginn macht uns bereit fürs Zuhören und bereitet schon die Geschichte vor.
  Wie fliegt eine Feder? Wie springt eine alte Kröte? Und wie ihre kleinen Jungen?
  

• Im Kreis bereite ich die Kinder auf das Märchen vor. Wichtige, schwierige Worte werden erklärt. (Was genau ist eigentlich eine Spindel?) Manches bringe ich auch mit, um die Geschichte plastischer zu machen. Wer Federn, Linsen oder ein Spinnrad vorher in der Hand gehabt hat, wird nachher das Märchen besser begreifen können.
  
  
• Dann erzähle ich das Märchen. Ein Knistern geht durch den Raum, wenn wir in die Märchenwelt eintauchen – oder ist es ein Glockenspiel ? Das Zuhören soll leicht gehen. Das gemütliche Sitzen auf Decken und ein Handschmeichler helfen dabei.
  
  
• Wie hat euch das Märchen gefallen? Was war besonders schön? Die Kinder äußern ihre spontanen Gedanken oder Gefühle zu der Geschichte. Es wird nichts interpretiert oder gedeutet. Die Kinder verstehen das Märchen auf ihre eigene Weise.
  
  
• Wollen wir das Märchen jetzt spielen? Jaaaa! Jedes Kind wählt für sich eine Rolle in der Geschichte. Es können auch Rollen doppelt besetzt werden, es können Zuschauerrollen dazuerfunden werden - für die meisten Wünsche gibt es eine Lösung. Oft überraschen uns die Kinder in dieser Situation mit plötzlicher Reife und Kreativität im Lösen von "Rollenvergabeproblemen".
  
  
• Es folgt das meist sehr lustvolle Vorbereiten der Szenerie. Die Kinder verkleiden sich mit Tüchern und richten mit Tüchern und vorhandenem Material wie Sessel, Pölster, etc. die wichtigsten Schauplätze und Requisiten her.
  
  
• Dann spielen die Kinder das Märchen, spontan, ohne Textvorgaben, so wie sie die Geschichte eben gehört haben. Die Handlung entwickelt sich aus der Gruppe. Ich spreche die Erzählerin und helfe, wo Hilfe nötig ist. Jedes Kind wird in seiner Rolle erwähnt, gesehen und bekommt seinen Raum.
  
  
• Nach dem Aufräumen setzen wir uns nocheinmal zusammen. Und, wie war das? Jedes Kind erlebt die Geschichte anders, je nachdem welche Rolle es gewählt hat. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich die Kinder in die von ihnen gewählte Rolle hineinleben, und wie viel sie in dieser Rolle "erleben". Dies wird im Gespräch danach immer deutlich, wenn die Kinder erzählen, wie es für sie als Maus, als Adler, als Baum, als Frau Holle,....war.
  
  
• Am Ende oder als Anregung für später können die Kinder etwas aus dem Märchen zeichnen. Oder aus Plastilin formen? Oder wir können die Geschichte mit Instrumenten erzählen! Wie klingt eine Feder? Oder das Rollen der Kutsche, das Quaken der Kröten, wie, wenn der Prinz weint, oder die Mäuse, oder der Wind, oder....?

2. Was lernen und erleben die Kinder dabei?

• Im Schutz der Geschichte können neue Rollen ausprobiert werden. Die Kinder erleben einander und sich selbst in ungewöhnlichen Situationen und von einer neuen Seite kennen.
  
  
• Die Kinder können über Gefühle sprechen, ohne zu viel von sich selbst preiszugeben, denn sie sprechen ja über das Märchen. Auf diese Weise können Märchen sogar therapeutische Wirkung haben.
  
  
• Das Märchen wird intensiver gehört, erlebt und erinnert, als wenn es nur erzählt würde.
  
  
• Das kreative Potenzial der Kinder und ihre Ausdrucks- und Erlebnisfähigkeit werden herausgefordert und genährt.
  
  
• Märchen gehören zu unserem ältesten Kulturgut. Die Kenntnis und Weitergabe dieser Erzählungen steht in jahrtausendealter Tradition. Märchen gibt es außerdem in allen Kulturen, und die Elemente, die darin vorkommen sind einander sehr ähnlich. So sind Märchen für alle Kinder, egal welcher Herkunft, verständlich.
  

3. Organisation

Kosten: €4.50/Kind

Einheit: ca.90min. pro Gruppe.

Gruppengröße: Eine Klasse kann den Workshop als 2 Gruppen buchen.

Förderung: KulturKontaktAustria fördert diese Arbeit bei rechtzeitiger Anmeldung des Workshops.